Praktisches Okular für Vorsatzgeräte

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Praktisches Okular für Vorsatzgeräte

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Sogenannte „Dual-Use“-Nachtsichtgeräten fehlt in der Regel eine optische Vergrößerung, ein bei Digitalgeräten und Wärmebildkameras oft vorhandener Digitalzoom macht nichts anderes, als den Bild-ausschnitt zu verkleinern – was stark auf Kosten der Bildqualität geht. Dafür gibts jetzt eine praktische Lösung.

Zum Einsatz als Beobachtungs-Handgerät sind Dual Use-Geräte daher nicht optimal. Aber nicht jeder Jäger kann oder will zum Einstieg in die Nachtjagd gleich in zwei Geräte (Vorsatzgerät + Spotter) investieren. Für übliche Klemm-Adapter bieten viele Firmen daher Okular-Einsätze (2,5-, 3- oder 4-fache Vergrößerung) an, die in den Adapter geklemmt werden. Bei den zweiteiligen Premium-Montagen für Vorsatzgeräte des deutschen Herstellers Präzise Jagen geht das aber nicht, denn dabei wird die Klemmhülse fest am Zielfernrohr-Objektiv verschraubt und an den Nachsicht-Vorsatz kommt lediglich der sog. Duo-Verbinder mit einem Verriegelungs-Kranz. Präzise Jagen hat daher ein spezielles Okular mit 2,5-facher Vergrößerung entwickelt, das aus einem Vorsatzgerät in zwei Sekunden ein Beobachtungsgerät macht. Wir haben die kleine Optik in der Praxis getestet.

Praktische Details
An der Vorderseite des Okulars ist ein Frästeil mit einem Verriegelungskranz befestigt, der dem Innenteil der Montagehülse entspricht, die sich am Zielfernrohr befindet – dem Bajonett-Verschluss. Damit lässt sich das Okular ganz einfach mit einem Handgriff am Nachtsicht-Vorsatz anbringen – eine Vierteldrehung und es sitzt fest und geht genauso schnell und einfach wieder ab. Hinten ist ein Dioptrien-Ausgleich angebracht, eine Gummi-Augenmuschel hält störendes Seitenlicht ab, als Brillenträger kann man sie umstülpen und hat so das volle Sehfeld zur Verfügung. Vorn am Verriegelungs-Kranz befinden sich seitlich zwei Riemenbügel-Ösen, mit deren Hilfe sich das Vorsatzgerät mit Okular beim Pirschen bequem um den Hals gehängt tragen lässt. Nimmt man es ab, um es am Zielfernrohr zu befestigen, bleibt das Okular am Riemen hängen – man muss es also nicht erst umständlich in die Tasche stecken – zum Anpirschen einer Rotte im Feld ein praktisches Detail. Das Okular ist lediglich 10,5 cm lang und wiegt 155 g, mit einem kompakten Vorsatz-
gerät ist die Einheit etwa so groß wie ein herkömmliches Handgerät.

Im Revier
Wir haben das Okular mit verschiedenen Wärmebildgeräten ausprobiert, bei allen war das Bild sehr gut, scharf und detailreich. Wir haben die Zeit gestoppt, die man braucht, um das Vorsatzgerät vom Zielfernrohr ab- u. das Okular aufzusetzen. Hängt das Okular dabei am Riemen um den Hals, geht das in etwa vier bis fünf Sekunden. Umgekehrt geht´s ebenso schnell, wenn man die Waffe mit dem Zielfernrohr nach vorn über die Schulter trägt oder sie in der Kanzel-Ecke steht. Macht man es ganz vorsichtig, um metallische Geräusche zu vermeiden, können es zwei Sekunden mehr werden. 

Resümee: Zwei Geräte – eins mit Vergrößerung zum Beobachten u. eines zum Schießen, das auf dem Zielfernrohr verbleibt, ist sicher komfortabler, allerdings erheblich teurer – das PJ-Okular (199,50 €) ist da wesentlich preiswerter. Seine Bildqualität ist sehr gut und die 2,5- fache Vergrößerung praxisgerecht. Bei der Ausstattung hat man sich eine Menge Gedanken gemacht, die uns Jägern das Leben leichter machen, auch als Backup – falls das Handgerät mal ausfällt, ist das kompakte Okular eine tolle Sache. Erhältlich bei www.praezise-jagen.de oder im Fachhandel. Norbert Klups