Schermbecker Wölfe tyrannisieren weiter Nutzvieh-Halter

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Schermbecker Wölfe tyrannisieren weiter Nutzvieh-Halter

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Schon am 10. Oktober wurden auf einer Weide in Hünxe-Bruckhausen (WES) zwei Schafe gerissen. Zum Schutz der verbliebenen Herde wurde ein 1,4 m hoher, mit Elektrolitzen versehener Schutzzaun (entsprechend der NRW-Empfehlungen zum Herdenschutz) aufgestellt. Leider hat das den/die Wölfe nicht abhalten können, an gleicher Stelle erneut Schafe zu reißen: Am 9.11. wurde dort nur 30m von einem Wohnhaus erneut ein Schaf gerissen und ein weiteres so schwer verletzt, dass es vom Tierarzt erlöst werden musste.

Das LANUV wurde umgehend informiert. Ein Wolfsberater war vor Ort, um Proben von den gerissenen Schafen zu nehmen, damit der Riss durch Wolf/Wölfe bestätigt wird und ggfs. eine individuelle Identifizierung möglich wird. Die große Sorge der Nachbarn, die in unmittelbarer Nähe Ponys und Pferde in Offenstallhaltung halten, dass Wölfe dort erneut zuschlagen würden, wurde jetzt zur permanenten Angst um ihre Tiere. Die Betroffenen stellen immer lauter die Frage, was noch alles passieren muss, damit endlich zum verlässlichen von Mensch und Tier gehandelt wird … Der immer wieder von Wölfen tyrannisierten Bereich ist vergleichsweise dicht bebaut. Da Wölfe dort offensichtlich ohne Scheu umherstreifen und Beute machen, sind sie nicht nur für Tiere, sondern auch für Anwohner eine nicht zu unterschätzende Gefahr (so empfinden diese es auf alle Fälle).

Bereits einen Tag zuvor (8. November) wurde in Dorsten (RE) am frühen Morgen ein Schaf gerissen. Die Weide ist von einem Stabgitterzaun mit einer Höhe von rd. 1,45 m gesichert. Weil allerdings eine elektrische Absicherung fehlt, entspricht der stabile, hohe Zaun (s. Foto) nicht den amtlichen Empfehlungen zur Wolfsabwehr. Damit ist für den Halter keine Entschädigung zu erwarten. Da am Zaun Haare und keine Untergrabungsspuren festgestellt wurden, geht man nach der Besichtigung durch den amtlichen Wolfsberater davon aus, dass der oder die Wölfe den Zaun übersprungen haben. Das Gahlener Bürger Forum bemerkte dazu: „Bei einer Höhe von 1,5 m ist ein elektrischer Draht oben am Zaun ohnehin nicht wirksam, da Wölfe beim Überspringen keinen Erdkontakt mehr haben, also auch keinen elektrischen Schlag bekommen können. Und ein elektrischer Draht für den Untergrabungsschutz verhindert keine Überspringung!“

Matthias Kruse

Anm. d. Red.: Ausdrücklich weisen wir darauf hin, dass natürlich zum Redaktionsschluss noch keine genetische Bestätigung für eine Wolfsattacke vorlag. Sollten es keine Wölfe gewesen sein (woran allerdings kein Betroffener zweifeln kann), werden wir Sie darüber sofort informieren.

Schaf
Dieses Schaf wurde Anfang November zum xten Opfer des Schermbecker Rudels.

 

Kein Wolfsschutzzaun
Zwar massiv und 1,50m hoch, aber ohne stromführende Litze (die in der Höhe auch gar nicht helfen kann) – auch dieser nicht NRW-konforme Schutzzaun konnte dahinter befindliche Schafe nicht schützen …